Belgische Kommission für die Koordinierung der Antibiotika-Politik (BAPCOC)

Das Komitee setzt sich zusammen aus verschiedenen Arbeitsgruppen:

- Arbeitsgruppe „ambulante Praxis“,
- Arbeitsgruppe "Veterinärmedizin",
- Arbeitsgruppe „Sensibilisierung“,
- Arbeitsgruppe "Spitalmedizin",
- Föderalplattform für Krankenhaushygiene

Arbeitsgruppe „ambulante Praxis“

Aufgabe und Zusammensetzung

Die Arbeitsgruppe „ambulante Praxis“ hat folgende spezifische Ziele:

• die Gesamtzahl der Antibiotikaverschreibungen senken lassen und eine Änderung in der Antibiotikawahl bewirken, wobei Antibiotika mit schmalem Wirkungsspektrum bevorzugt werden;
• Best-Practice-Empfehlungen erarbeiten und auf dem neuesten Stand halten im Hinblick auf einen sachgemäßen Einsatz von Antibiotika in der ambulanten Praxis; Beispiele: Empfehlungen zur Prävention, Diagnose und Behandlung der Lyme-Borreliose (borréliose de Lyme), Heft „intercalaire antibiotiques pour médecins généraliste
• den Leitfaden „ Guide belge de traitement anti-infectieux en pratique ambulatoire“ erarbeiten und auf dem neuesten Stand halten; 
• Initiativen ausarbeiten und umsetzen im Hinblick auf eine rationellere Antibiotikaverschreibung in der ambulanten Praxis  ( z. B. GRACE Intro).

Arbeitsgruppe "Veterinärmedizin"

Aufgabe und Zusammensetzung 

• Die Arbeitsgruppe versteht sich vor allem als ein Forum zur Besprechung sämtlicher Aspekte der Antibiotika-Politik im Bereich Veterinärmedizin, des sachgemäßen Einsatzes von Antibiotika und der Antibiotikaresistenzen von Bakterien bei Tieren, inTierfutter und Nahrungsmitteln in Belgien.
• Veterinärmedizinische Laboratorien möchten zunächst die verfügbaren Laborbefunde analysieren und somit Trends und neue Resistenzen erkennen, die zugrundeliegenden Mechanismen ermitteln, den eventuellen Zusammenhang zwischen Resistenzen und Antibiotikaverbrauch belegen und dieses Wissen mit den anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe teilen.
• Die Arbeitsgruppe verfasst und veröffentlicht ebenfalls unabhängige wissenschaftliche Gutachten zu Resistenzen beim Tier und in der Nahrung, und erteilt Empfehlungen an die politischen Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit.
• Zu den Zielen der Arbeitsgruppe gehören auch die Unterrichtung und Sensibilisierung der Tierärzte, die eine Praxis haben, und zwar über die Zeitschrift Folia Veterinaria des Belgischen Zentrums für pharma-therapeutische Informationen und über den Newsletter der FASNK.des vétérinaires ayant une pratique
• Schließlich will die Arbeitsgruppe Vorbeugungskampagnen anbieten, die allgemeine und spezifische Hygienemaßnahmen oder den rationellen Einsatz von Antibiotika fördern.

Dieser Ansatz ist nicht vom Ansatz für den Menschen zu trennen. Daher ist (nach dem One-Health-Grundsatz) eine enge Zusammenarbeit mit den anderen BAPCOC-Arbeitsgruppen erforderlich.

Arbeitsgruppe „Sensibilisierung“

Aufgabe und Zusammensetzung

Durch Steigerung des Wissens über den sachgemäßen Einsatz von Antibiotika, Verbesserung der Beratungs- und Kommunikationsfähigkeiten und des Antibiotikaverschreibungsverhaltens zielen wir in Zusammenarbeit mit der BAPCOC-Arbeitsgruppe "ambulante Praxis" auf eine Senkung des gesamten Jahresantibiotikaverbrauchs hin, und zwar von über 800 Verschreibungen pro 1000 Einwohner zurzeit auf 600 Verschreibungen bis 2020 und 400 Verschreibungen bis 2025.

Die erreichten Ergebnisse resultieren aus der Zusammenarbeit zwischen dem BAPCOC und verschiedenen Behörden, mit Beteiligung der wissenschaftlichen Ärzte- und Apothekervereinigungen und Anwendung von Kompetenzen im Bereich soziales Marketing.

Unsere Initiativen und Kampagnen sind sowohl für Berufsfachkräfte (z. B. GRACE INTRO) als für die breite Öffentlichkeit bestimmt (z. B. Suske en Wiske (Bob et Bobette), e-bug usw).

Arbeitsgruppe "Spitalmedizin"

Aufgabe und Zusammensetzung

• Hauptziel des Stategieplans 2014-2019 ist es, den Betrieb der (GAM gestion de l'antibiothérapie (GGA)) zu konsolidieren und die Qualität des Antibiotikaeinsatzes mit Indikatoren zu erhöhen. Die GAM müssen interne Audits durchfüren, um die medizinische Akte verschiedener chirurgisch behandelter Patienten zu analysieren. Diese Analysen erlauben es zu bestimmen, inwiefern Antibiotikawahl und antibiotische Prophylaxemaßnahmen den lokalen Richtlinien entsprechen.

  Ziel: Durch Verbesserungsaktionen bis 2019 in allen belgischen Krankenhäusern eine über 90%-ige Quote für die Einhaltung von Prozeduren erreichen.

  Seit 2002 wird das Pilotprojekt in allen akuten Krankenhäusern und in den chronischen Krankenhäusern mit wenigstens 150 Sp- oder G-Betten implementiert.

• Eine punktuelle Prävalenzstudie (PPS) () erlaubt es, den Antibiotikaverbrauch sämtlicher Patienten eines Krankenhauses an einem bestimmten Tag zu prüfen. Werden Antibiotika verschrieben, muss der Grund dafür in der medizinischen Akte aufgezeichnet werden und das Antibiotikum muss entsprechend der lokalen Richtlinien gewählt worden sein. Allzu oft ist die Indikation für den Einsatz von Antibiotika nicht angegeben in der medizinischen Akte.

  Unser Wunsch ist es, dass bis 2019 über 90% der Antibiotikaverschreibungen den lokalen Richtlinien entsprechen.

• Die übrigen Tätigkeiten der Arbeitsgruppe betreffen die Organisation von Weiterbildungen über die neuen Trends, was den Einsatz von Antibiotika betrifft, die Überwachung des Antibiotikaverbrauchs und der Antibiotikaresistenzen in Krankehäusern, die Abgabe von Empfehlungen über den Einsatz von Antibiotika (z. B. für die maladie de Lyme) und die Konzertierung mit anderen Beteiligten.

Föderalplattform für Krankenhaushygiene

Aufgabe und Zusammensetzung

Die aktuellen Hauptziele der Föderalplattform sind folgende:

• die Vorbeugungsprogramme der Krankenhäuser weiter unterstützen durch Beteiligung an der Bereitstellung von Indikatoren für die Hygienequalität, die auf die Verbesserung der Prozesse abzielen;

• die laufenden Aktionen durch Förderung der Prävention von venenkatheter- und blasensondenbedingten Infektionen ergänzen;
• die Bildung der Ärzte und des Pflegepersonals im Bereich Prävention und Bekämpfung von Infektionen fördern;
• die Kommunikation zwischen Gesundheitsbehörden und für die Bekämpfung der pflegebedingten Infektionen zuständigen Akteuren fördern;
• die Händehygiene im Rahmen nationaler Kampagnen (Siehe Plakate und Kampagnen zur Handhygiene und mit der Website über die Handhygiene site hygiène des mains).

Die Föderalplattform entwickelt Vorschläge für die Gesundheitsbehörden, gibt die Richtung für die Arbeiten der regionalen Plattformen, trägt zur Entwicklung deren Strategie bei und ist an der Bereitstellung eines geeigneten methodologischen Instrumentariums beteiligt.

Siehe auch die NOSO.INFO-Publikationen NOSO.INFO.